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Klimaschutz

Klimabewusst reisen

Die Tourismusbranche trägt mit rund 8% aller Emissionen einen großen Teil zur globalen Erwärmung bei. Ein erster, entscheidender Schritt zur Klimaneutralität ist Transparenz: Indem die verursachten Emissionen einheitlich berechnet und für Mitarbeiter und Kunden dargestellt werden. Dies ist erklärtes Ziel des Futouris Branchenprojekts „Klimabewusst reisen“.

Projektziele

  1. Entwicklung eines Standards zur Berechnung von CO2-Emissionen aus den einzelnen Bestandteilen der (touristischen) Wertschöpfungskette.
  2. Breite Anwendung des Standards in der Tourismusbranche.
  3. Digitale Bereitstellung von verlässlichen Emissionsdaten für die Branche.
  4. Einheitliche Kennzeichnung des Klimafußabdrucks von Reisen zur Schaffung von Transparenz für Produktverantwortliche, den Vertrieb und die Reisenden.
  5. Steigerung des Angebotes und Verkaufs klimafreundlicher Reisen.
  6. Reduzierung der Treibhausgasemissionen der deutschsprachigen Reisebranche.

Transparenz ist der erste Schritt zur Klimaneutralität

Ziel ist, die klimaschädlichen Emissionen der Branche bis zum Jahr 2030 deutlich und bis zum Jahr 2050 vollständig zu reduzieren.

 

Die Nachhaltigkeitsinitiative Futouris und ihre Mitglieder haben sich im Januar 2020 zu den Vereinbarungen des Pariser Klimagipfels 2015 sowie den Zielen des Klimaschutzplans 2050 der Deutschen Bundesregierung bekannt (siehe Futouris Positionspapier Klimaschutz) und daher beschlossen, den Klimaschutz als Branchenprojekt zum Schwerpunkt der gemeinsamen Initiativen zu machen.

 

Um Transparenz und Vergleichbarkeit für Reiseveranstalter, Vertrieb und Reisende hinsichtlich der klimaschädlichen Emissionen der angebotenen Reisen zu erreichen, ist ein gemeinsamer Standard zur Berechnung des CO2e-Ausstoßes erforderlich. Nur so kann die Klimawirkung von Reisen sowohl in die Angebotsgestaltung als auch in die Reiseentscheidung einbezogen werden.

 

Das Zentrum für nachhaltigen Tourismus (ZENAT) hat im Auftrag von Futouris und der DER Touristik eine Marktübersicht der existierenden Klimabilanzierungssysteme erstellt und die unterschiedlichen Standards bewertet. Es gibt bereits gute Berechnungsgrundlagen für die Emissionen aus dem Flugverkehr und Methoden, die auch die Klimawirkung anderer Reisebestandteile ermitteln. Es fehlt jedoch ein Klimabilanzierungs-Standard, der alle Elemente der touristischen Wertschöpfungskette abdeckt und gleichzeitig von möglichst vielen Partnern als Branchenstandard akzeptiert wird.

 

In Phase 1 des Branchenprojektes wurde eine erste Fassung der gemeinsamen Berechnungsgrundlage für Reise-Emissionen erarbeitet. Hierbei wurden die wichtigsten Reisebestandteile einbezogen:

  • Flug
  • Bahn
  • Bus
  • KFZ
  • Hotel

Für diese Komponenten wurden existierende Berechnungsmethoden gesichtet und verglichen, passende Methoden ausgewählt, ergänzt, angepasst oder in wenigen Fällen ganz neu entwickelt

 

Der Standard wurde nach Verabschiedung durch die Futouris-Mitgliederversammlung zur Weiterentwicklung in die neu gegründete Organisation KlimaLink überführt. Bei KlimaLink wird der Standard in Arbeitsgruppen mit Mitgliedsunternehmen und Expert:innen dynamisch an neueste wissenschaftliche Erkenntnisse angepasst.

Auf Basis dieses Standards werden künftig bei allen Reisen die CO2e-Emissionen einheitlich ausgewiesen. So können die Kunden eine informierte Entscheidung treffen und wir die absoluten Emissionen unserer Branche substanziell und messbar senken.

Der Klimawandel verändert unsere Welt und ist damit eine der größten Bedrohungen des 21. Jahrhunderts.

Folgende Aktivitäten wurden umgesetzt

Phase 1: Standardentwicklung

  • Schritt 1: Vorhandene Methoden zur Klimabilanzierung der einzelnen Reisebestandteile wurden überprüft und Lücken identifiziert.
  • Schritt 2: Berechnungsmethoden für die identifizierten Lücken wurden entwickelt und bereits bestehende Methoden verbessert.
  • Schritt 3: Alle Mmethoden wurden zu einem Gesamtstandard zusammen-geführt und in einem branchenweiten Abstimmungsprozess finalisiert, sodass der Standard in der gesamten deutschsprachigen Reisebranche akzeptiert wird.
  • Schritt 4: Ein tragfähiges Geschäftsmodell für die langfristige Anwendung wurde entwickelt.

 

Phase 2: Umsetzung und Systemintegration

Die einheitlichen Emissionsdaten auf Basis des gemeinsamen Standards müssen in die IT-Infrastruktur der Branche integriert werden, sodass die Emissionen der unterschiedlichen Reisebestandteile berechnet und an den POS (Points of Sale) angezeigt werden.

 

Um dieses Ziel zu erreichen und langfristig die Bereitstellung von verlässlichen Emissionsdaten sicherzustellen, wurde im Oktober 2022 der Verein KlimaLink e.V. gegründet.

 

Ziel von Klima Link ist, Emissionsdaten auf Basis des einheitlichen CO2e-Berechnungsstandards digital und aktuell bereitzustellen und diese Daten in einer einzigen Datenquelle (One-Stopp-Plattform) für Unternehmen, aber auch für Reisende leicht zugänglich zu machen. Erfolgsentscheidend ist hierbei die automatische Integration in die Buchungssystemlandschaft der Reisebranche, sodass die Anzeige von Emissionen direkt am Point-of -Sale realisiert werden kann.

 

Das Interesse an einer zentralen Emissionsdatenplattform für die Reisebranche ist riesig, inzwischen engagieren sich bereits 35 Verbände, Unternehmen und Organisationen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz bei KlimaLink.

Gemeinsam mit Partner atmosfair wurde im Laufe des Jahres 2023 die IT-Plattform KlimaLink programmiert und mit Mitgliedsunternehmen in der Praxisanwendung getestet. Ab Sommer 2024 wird die Plattform für die gesamte Reisebranche nutzbar sein.

Das Futouris Branchenprojekt zum Klimaschutz wird in enger Kooperation mit dem Deutschen Reiseverband (DRV) durchgeführt.

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Gemeinsam mit unseren Mitgliedern entwickeln wir bei Futouris innovative Projekte und setzen diese in der Praxis um. Unsere Projekte sind so vielfältig wie unsere Mitglieder. Unser gemeinsames Ziel: Reiseziele bewahren und die Branche zukunftsfähig zu gestalten.