"Sustainable Lodges" in der KAZA-Region werden neues Futouris-Branchenprojekt
Berlin, 11. März 2013. Seit vergangenem Freitag ist es offiziell: Mit dem neuen Branchenprojekt „Sustainable Lodges“ richtet die touristische Nachhaltigkeitsinitiative Futouris e.V. ihren Blick auf das südliche Afrika. Entsprechende Heads of Agreement wurden von Vertretern des KAZA-Sekretariats und Futouris auf der ITB Berlin unterschrieben. Ab Herbst 2013 beginnt die Umsetzung des Projekts, das zunächst auf eine Dauer von zwei Jahren angesetzt ist.
Was ist KAZA?
KAZA – das Kavango Zambesi Transfrontier Conservation Area – ist seit August 2011 der weltweit größte zusammenhängende Schutzgebiets- komplex. Auf 444.000 km² – einer Fläche so groß wie Schweden – umfasst er mehr als 36 Nationalparks, Wildtierreservate und private Schutzgebiete. Im Herzen von KAZA liegen die Viktoriafälle und das Okavango Delta, Regionen von internationaler Bedeutung für den Tourismus und den Schutz der Biodiversität. Neben der Größe und der ökologischen Vielfalt ist insbesondere der grenzübergreifende Charakter des Schutzgebietes einmalig auf der Welt: Mit Angola, Botswana, Namibia, Sambia und Zimbabwe sind fünf Länder des südlichen Afrikas an der Initiative beteiligt. Die institutionelle und völkerrechtliche Etablierung von KAZA als interministerieller Verwaltungseinheit wurde zudem vom deutschen Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, der Kreditanstalt für Wiederaufbau, dem Sekretariat für Regionale Entwicklung und Zusammenarbeit im südlichen Afrika (SADC) sowie der Peace Parks Foundation gefördert.
Futouris unterstützt die Zertifizierung nachhaltiger Lodges
Nach der Förderung der „KlimaInsel Juist“ wendet Futouris seinen Blick nun nach Süden. Das neue gemeinsame Branchenprojekt des Vereins, auf das sich neben ihren eigenen Unternehmensprojekten alle Mitglieder von Futouris mehrheitlich verständigt haben, zielt darauf ab, einen verbindlichen Standard für nachhaltig bewirtschaftete Lodges im KAZA-Gebiet zu schaffen. Konkret geht es um insgesamt sieben Teilziele einer stringenten Nachhaltigkeitsausrichtung:
- Eine authentische Architektur und sensible Orts- und Natureinbettung der Lodge unter Verwendung von lokalen erneuerbaren Werkstoffen.
- Die Berücksichtigung der jeweiligen Identität der KAZA-Länder, die sich in der Ausprägung des Lodgeprofils jeweils wiederfindet.
- Eine Implementierung ganzheitlicher energetischer Stoffkreisläufe (z. B. Wiederverwendung von Brauch- und Grauwasser, ganzheitliches Energiekonzept unter Verwendung erneuerbarer Energien).
- Die Einführung eines ressourcenschonenden Wasserverbrauchssystems in allen Prozessen der Lodge inklusive Schulung der Mitarbeiter.
- Die Wahrung von Menschenrechten, jenseits von Fremdendiskriminierung und unter Berücksichtigung fairer Entlohnungspraktiken.
- Die Integration lokaler Ressourcen (Beschäftigung lokaler Bevölkerung, Verwendung regionaler Produkte etc.).
- Die Reduzierung der wirtschaftlichen Armut durch die Schaffung von Arbeitsplätzen in primären und sekundären Arbeitsfeldern beziehungsweise durch Beteiligung der Anrainerbevölkerung an den Einnahmen aus dem Tourismus.
Umsetzung des Projekts in zwei Phasen
Die Teilziele des Branchenprojektes sollen in zwei Phasen umgesetzt werden. Zunächst steht in Phase 1 die Entwicklung des Standards im Vordergrund. Stakeholderprozesse werden generiert, Pilotlodges und -regionen identifiziert sowie Zertifizierungsmöglichkeiten konzipiert und entwickelt, die schließlich in ein neues Zertifikat für nachhaltige Lodges münden. In Phase 2 folgen die Ausbildung von Multiplikatoren, die den neuen Standard in Transferregionen einführen und die Entwicklung eines Auditsystems.
Wichtiger Schritt für Futouris
Für Futouris und das Nachhaltigkeitsengagement der deutschen Tourismuswirtschaft ist das neue Branchenprojekt ein weiterer wichtiger Schritt zur strategischen Vernetzung mit staatlichen Institutionen und Entscheidungsträgern bei der Entwicklung nachhaltiger touristischer Standards in Entwicklungsländern. Dies machte Jens Hulvershorn, Vorstand von Futouris und eine der treibenden Kräfte hinter dem Engagement des Vereins in KAZA, deutlich: „Mit Futouris tritt erstmals eine Interessen- gruppe, hinter der die wichtigsten Player der deutschsprachigen Tourismusbranche stehen, in Kooperation mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und der Kreditanstalt für Wiederaufbau bei einem gemeinsamen Projekt in Entwicklungsländern auf.“ Mit dem Branchenprojekt fließe nicht nur Geld aus der deutschen Tourismuswirtschaft in das KAZA-Projekt, sagt Hulvershorn: „Wir werden auch die touristische Kompetenz unserer Mitglieder einbringen, um an der positiven Entwicklung aktiv mitzuwirken“.
Das Projekt
KAZA - Sustainable Lodges
Im Branchenprojekt „sustainable lodges“ in der KAZA Region arbeiten internationale Reiseveranstalter und lokale Stakeholder gemeinsam daran, die Lieferketten nachhaltig zu gestalten – zum Nutzen des Naturschutzes und der Bevölkerung vor Ort.

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